Sunday, October 29, 2006

Geschichten vom Klo - Teil3
Ich bin bereit!! Aus der Jackentasche habe ich mir inzwischen mein Nokia Handy gezogen. Klasse Taschenlampe das Teil (hier einen Dank an den Programmierer von "Torch"). Jetzt schnell die Tür entriegelt, mit Schwung und die Nokia Leuchte in Richtung der Waschbecken. Ich bewege mich schnur straks auf den Ausgang zu. Ich ereiche nach nur wenigen Augenblicken die rettende Tür, öffne diese und werde von einer grellen Lichterflut, die draussen im Gang herrscht, geblendet. Von einem Stromausfall ist hier im Foyer nichts zu spüren. An der Tür noch schnell die Kippe weggeschnippt und zu das Teil. Ich bin raus. Drinnen hör ich noch einen dumpfen Schlag, aber die fest verschlossene, massive Einganstür unterdrückt fast jegliches Geräusch aus dem nun fast Menschenleern Klo. Ich habs geschafft. Bin dem Meister grad noch mal entkommen.
Habe später erfahren, das sich in der Stadthalle ausgerechnet der Star der Veranstaltung, bei einem Unfall in der Toilette, verletzt hat. Er war wohl hilflos im Dunkeln gestolpert und mit dem Kopf beim Fallen gegen ein Waschbecken geknallt. Ein Bühnentechniker hatte zuvor versehentlich die falsche Sicherung entfernt und so das Klo in Dunkelheit getaucht.....

Saturday, October 21, 2006

Geschichten vom Klo - Teil2
Du sitzt weiterhin in der Dunkelheit. Es macht dir nichts aus. Das liegt wohl zum grössten Teil daran, dass du Teile deiner Jugend so sitzend verbracht hast. Besser gesagt die Jahre deiner beruflichen Ausbildung. In der Lehre musstest du auch immer für den Genuss einer Zigarette aufs Klo deiner Ausbildungsfirma verschwinden. Schon damals war das Rauchen, wenigstens für die Azubis, am Arbeitsplatz verboten. Es kam damals zu Happening ähnlichen Veranstaltungen auf der Toilette. Bis zu drei Lehrlinge in einer kleinen Kabine. Am schlimmsten wurde es dort, wenn ein Mitarbeiter in der selben Zeit tatsächlich zum kacken kam. Wir versuchten aus drei Fusspaaren möglichst schnell eins werden zu lassen. Wir wussten nämlich, dass wenn man sitzt und leicht schräg nach unten blickt, man ohne Probleme das Schuhwerk des Nachbarn erblicken kann. Wenn der Typ eine Zelle weiter, einen Blick auf sechs Beine erlangen sollte, war es dem Dümmsten klar was hier bei uns abging. Wenn es dann noch ausgerechnet der Meister selber war, waren wir am Sack. Eine Flucht war unmöglich.

Diese Gedanken schossen mir gerade noch durch den Kopf, als ich zu meinem Entsetzen feststellen musste, dass ich der guten alten Zeiten willen, mir inzwischen die Kippe zwischen meinen Lippen, angezündet hatte. Wie von Geisterhand muss das wohl passiert sein. Na egal. Ich bin erstens nicht mehr in der Ausbildung und zweitens kann ich rauchen wo und wann immer ich will. Wer oder was sollte mir das verbieten!??!

Wahrscheinlich von meinem aufsteigenden Rauch aufgeschreckt, höre ich plötzlich Aktivität aus Kabine vier. Das Türschluss wurde soeben aus der Verriegelung gelöst und öffnet sich unter lautem Quitschen..... Ich muss jetzt richtig reagieren....und zwar schnell. Sitzen bleiben und vom Meister einen fetten Anschiss kassieren oder aber der Dunkelheit dank, selber schnell raus und unerkannt das Klo verlassen???!!!!

Tapp, tapp, tapp .....!!! Der Typ watschelt im Dunkeln wie ein Hundertjähriger mit Gehfehler an den Kabinenwänden entlang und hangelt sich quasi blind, händisch tastend von einer Tür zur nächsten. Er ist gleich bei mir angekommen...... Fortsetzung folgt.


Thursday, October 12, 2006

Geschichten vom Klo - Teil1
Du bist seit langem auf dem Weg, dich vom Rauchen zu befreien. In der Vergangenheit hast du immer wieder probiert damit aufzuhören. Leider ohne Erfolg. Heute Abend versuchst du nun etwas neues. In der Stadthalle ist eine grosse Veranstaltung extra für Fälle wie deinen angesetzt. Ein bekannter Sprecher der Antiraucherkampagne spricht dort vor hunderten von noch Rauchern und auch solchen die es schon geschafft haben damit aufzuhören. Der Mann ist gut. Er packt dich bei deiner Ehre. Nur Versager rauchen. Menschen die sich nichts aus dem Leben machen. Selbstmörder und Verbrecher an der Gesellschaft. Der Vortrag, oder sagen wir besser die Gehirnwäsche hat gesessen. Du bist ziemlich alle und musst erst mal aufs Klo um eine zu paffen. So direkt jetzt vor die Halle zu treten und eine zu schnorcheln ist dir ganz ehrlich zu tricky. Du hast noch nicht mal recht auf der Schüssel platz genommen, da betritt ausgerechnet direkt hinter dir der Redner selbst die sanitären Anlagen. Du gehts an den Handwaschbecken vorbei durch den schmalen Durchgang gleich in die erste von vier Kabinen auf der rechten Seite. Links die lange nasse Pissrinne aus der ein übler Gestank bis zu dir herüberweht. Der Redner passiert und nimmt Kabine Nummer vier, die letzte an der Wand. Du verrigelst die Tür, auch bei im klackt das Schloss. Stille. Nichts als Stille. Du überlegst gerade noch, ob du der Location zuliebe anstatt zu rauchen jetzt vielleicht doch schnell mal die Hose fallen lassen solltest, als urplötzlich pechschwarze Dunkelheit um dich herrscht. Die grellen Neonröhren an der Decke sind ausgefallen. Eigentlich ganz gemütlich für dich zum rauchen, wenn da nicht der Typ stören würde, der drei Häuschen weiter wohl tatsaechlich einen abseilen will. Du gehst wenigstens mal davon aus, dass Der nicht auch mit einem Feuerzeug bewaffnet auf der Brille hockt. Das Licht bleibt aus. Du siehst die Hand nicht vor den Augen...... Fortsetzung folgt

Friday, October 06, 2006

1/2 Hähnchen
Heute war es mal wieder soweit. In der Mensa der Hochschule, die hat übrigens seit Mittwoch dieser Woche wieder auf, gab es gleich zum Semesterstart den traditionell gefürchteten Gummiadler mit Pommes. War wie immer! Das Teil musste wahrscheinlich nicht extra ermordet werden, sondern lag schon so tot in der Legebatterie. Wobei wenn ich genau nachdenke das ja mal gar nicht so schlecht waere. Andere am Mittagstisch vermuten, das die Tiere aus einer sehr, sehr grossen Halle stammen, in der auch noch andere Tiere seit langer Zeit zu einem Berg geformt tot rumliegen. War da vielleicht jemand froh, dass in Deutschland das Semester an den Unis wieder begonnen hat. Wenn mal schnell im Kopf hochrechnet wieviel Tonnen Fleisch man gleich in der ersten Semesterwoche, trotz Feiertag, wegschaffen kann, ist das ne Menge. In der Presse liest man die Tage dann wieder, dass sich einige Studierende, wahrscheinlich auf Erstsemesterpartys mit Alkohol, ganz übel den Magen verdorben haben und teilweise im Koma liegen.

Monday, October 02, 2006

Brückentag in Deutschland

Stell dir mal folgendes vor: Du hast nen bösen Unfall und liegst halbtot auf der Landstrasse. Du liegst da so rum und wartest und wartest auf den Krankenwagen. Der kommt aber nicht. Ein Autofahrer der deinen Unfallort passiert, entschliesst sich aber dich und deine verstreuten Körperteile ins nächste Krankenhaus zu schaffen. Dort angekommen ist leider auch kein Arzt im OP für dich da.....!??! Und plötzlich dämmert es dir. Du Vollidiot!!! Du hast dich ausgerechnet am 2. Oktober 2006, einem Montag, anfahren lassen. AN EINEM BRÜCKENTAG in Deutschland!! Der Zivi, der eigentlich heute das Fahrzeug des ASB bewegen sollte, ist schon Freitag mittag mit seiner Freundin an den Lago abgedüst. Der Assistensarzt im OP ist mit den Kindern zu den Eltern auf Land gefahren. Alle anderen sind entweder beim IKEA oder in einem Einkaufszentrum, wo ein paar wenige unterbezahlte, ausländische Angestellte den Laden aufrecht erhalten müssen. Deutschland macht heute leider geschlossen einen Freien. Pech gehabt mit deiner Unfallzeit! Jetzt rate mal wo der Leichenbestatter ist, wenn du ihn heute abend dann ganz dringend brauchst ...............